Im Profil: Bettina Döblitz

Das große Schaufenster macht schon von außen sichtbar: Hier geht es nicht nur um Kunst und Kultur – hier geht es um Begegnungen. Bettina Döblitz sorgt mit viel Engagement dafür, dass die Galerie 7 auch in neuen Räumen „Bottrops kleines Kulturwohnzimmer“für Lesungen, Ausstellungen und Konzerte bleibt.

Zwischenzeitlich, im Herbst 2023, sah es einmal gar nicht gut. Die ursprüngliche Örtlichkeit nicht weit entfernt war renovierungsbedürftig, die Galerie musste raus. Doch schon im Frühjahr 2024 gelang der Neubeginn. Hinter großen Scheiben wartet die Galerie 7 jetzt gut sichtbar und direkt an der zentralen Gladbecker Straße gelegen auf kulturinteressiertes Publikum.

Es wäre auch zu schade gewesen, denn die Galerie gehört schon seit mehr als sechs Jahrzehnten zum Bottroper Kulturleben dazu.1961 vom Schriftsteller und Künstler Artur K. Führer und Günter Wockenfuss gegründet, war in all den Jahren die ursprünglich "Kunst- und Kulturkontor“ genannte Galerie als Treffpunkt, Ausstellungs- und Veranstaltungsraum weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt.
Zu den zahlreihen Menschen, die Führer in dieser Zeit künstlerisch auf ihrem Weg begleitete, gehört auch Bettina Döblitz. Führer, sagt sie, sei ihr Mentor gewesen und hat sie dazu ermutigt, ihre Texte bei Ausschreibungen und Verlagen einzureichen. Nachdem sie erfolgreich an seinen Literaturwerkstätten in der Galerie-7 teilgenommen hat, ging sie mit ihm auf Lesereisen unter anderem in seinem Geburtsort, dem Dörfchen Großensee in Thüringen. Als er erblindete, schrieb sie die Texte auf, die er ihr diktierte.
Damals wuchs auch der Entschluss, die Galerie-7 zu Übernehmen und in seinem Sinne aufrecht zu erhalten. Kurz nach seinem Tod im Jahre 2016 löste sie diesen Entschluss ein.

Sich selbst bezeichnet Döblitz als „ein Kind des Emscherlandes“. Aufgewachsen zwischen Emscher, Lippe und Ruhr habe sie schon in der Schule die Liebe zum Schreiben entdeckt. Mit ihrem Mann und zwei erwachsenen Kindern lebt sie bis heute in Bottrop. Meistens schreibt sie Kurzgeschichten, die vom Leben erzählen. Manchmal traurig, manchmal schelmisch, dann wieder voller Übermut geht sie ihre Texte an. Hin und wieder baut sie ihre Figuren aus Metaphern auf. Ihre Geschichten sollen guttun, nachdenklich machen oder aufheitern. Es sind „Geschichten vom Gehen, vom Rasten, vom Leben“, wie sie sagt.

Künstler und Kulturinteressierte zu einem kreativen Austausch zusammen zu bringen, ist ihr „eine Herzensangelegenheit“.  Die Veranstaltungen in der Galerie 7 finden daher als sogenannte „Wohnzimmer-Veranstaltungen“ statt. Die Künstler agieren direkt vor oder zwischen den Gästen, und fast unvermeidbar entwickelt sich daraus in aller Regel ein Dialog. Auch noch unbekannte Namen findet hier Gelegenheit, sich zu präsentieren.

Und, ganz wichtig: Kunst und Kultur, findet Döblitz, soll für Jeden zugänglich sein. Der Eintritt in die Galerie 7 ist daher frei, auch bei Veranstaltungen, und jeder Besucher gibt das, was möglich ist. Mit den Einnahmen wird versucht, die Fixkosten für die Räumlichkeiten zu decken. Da es ihr Bestreben ist, die Galerie-7 als soziokulturelle Begegnungsstätte weiter zu etablieren, sind auch Förderer und Spender in ihren Räumen herzlich willkommen.

Die kommenden Termine in der Galerie 7