Im Profil: Chorwerk Ruhr

Vielstimmig zum Erfolg: Seit 25 Jahren gehört das Chorwerk Ruhr zu den kulturellen Aushängeschildern des Ruhrgebiets. So vielfältig der Klang, so groß ist mittlerweile das Renommee weit über die Region hinaus. 

Die Jahrtausendwende war die Zeit der Leuchttürme im Ruhrgebiet: Die Internationale Bauausstellung Emscher Park war gerade zu Ende gegangen und hatte gezeigt, was sich aus den Relikten der Industrie machen lässt. Das Meidericher Hüttenwerk war zum Landschaftspark geworden, der riesige Raum im Gasometer Oberhausen ließ Menschen staunen, und der Blick von den zugänglich gemachten Halden legte die Weite und Vielfalt des Ruhrgebiets allen Besuchern offen zu Füßen. 
Da lag es nah, nicht nur Monumente zu fördern, sondern auch jene, die sie neu entdecken, mit Leben füllen, kunstvoll bespielen. So entstanden die Kultur Ruhr GmbH mit Ruhrtriennale, Tanzlandschaft NRW und – dem Chorwerk Ruhr

Mittlerweile tourt das Ensemble quer durch die Republik und ist nicht nur für ein breites Repertoire bekannt, das von Orlando di Lasso bis Stockhausen reicht und vom kurzen Brahms-Lied bis zur vierstündigen Oper von Philipp Glass. Immer wieder werden neue Wege ausprobiert, so etwa im Frühjahr, als Chorwerk Ruhr die eigenen Stimmen von der vielfach ausgezeichneten Turntable-Künstlerin Shiva Feshareki verfremden und dabei live neu im Raum verorten ließ.  

Das Wichtigste aber, sagt Florian Helgath: „Dass man ankommt und immer das Herz dabei ist“. Helgath ist als künstlerischer Leiter 2011 beim Chorwerk angekommen – und geblieben. „Das Menschliche stimmt so, dass die Musik da einfach blühen kann“, sagt er, der mit dem Ensemble gewachsen und mittlerweile einer der gefragtesten Chorleiter Deutschlands ist.

Für das eigene Jubiläum hatte Chorwerk Ruhr ein Programm zusammengestellt, das aktueller kaum sein könnte: „In Frieden“ heißt es und bezieht sich damit ursprünglich auf das Ende des Zweiten Weltkrieges, das sich 2025 zum 80. Mal gejährt hat. 

Auseinandersetzungen mit den ganz großen Themen stehen auch in naher Zukunft wieder an. Gemeinsam mit den “Bang on a Can-Allstars” macht sich Chorwerk Ruhr im Rahmen der Ruhrtriennale 2025 an die Umsetzung von “before and after nature”. Das Werk des Avantgarde-Komponisten David Lang will die zeitliche Perspektive weiten und hinterfragt den Antagonismus von Natur und Kultur. 

Karten zu den Terminen im Rahmen der Ruhrtriennale 2025