IndustrieFilm Ruhr 2024

„Hier spielt die Musik! Klangwelten im Industriefilm“ heißt es am 17. November von 14 bis 18.30 Uhr im historischen Kinoambiente des Essener Filmstudios Glückauf. Gezeigt werden Industriefilme, die sonst kaum oder nur selten zu sehen sind. Der Fokus liegt auf dem Zusammenspiel von Bild und Ton.

Was wäre ein Film ohne Geräusche, Kommentare oder Musik? Sie sind integrale Bestandteile des audio-visuellen Mediums Film, der meist wie selbstverständlich als Einheit von Bild und Ton wahrgenommen wird. Dabei war der Film auch in der Stummfilmzeit eigentlich nie wirklich stumm: So war es durchaus üblich, dass die Aufführungen live und direkt musikalisch begleitet oder von einem Sprecher vor Ort kommentiert wurden. Mit dem Durchbruch des Tonfilms im Jahr 1927 konnten Ton und Bild technisch miteinander zu einer Einheit verbunden und der Ton zu einem bewusst eingesetzten Stilmittel der Filmschaffenden werden. Akustisch wird seitdem die Wahrnehmung der Bilder unterschwellig, emotional und assoziativ unterstrichen oder vertieft. Musik, Geräusche oder Kommentare können aber auch Kontrapunkte setzen und irritieren. Das gilt auch für den bewussten Verzicht auf musikalische Untermalung, der gerade Dokumentar-, Lehr- und Unterrichtsfilmen einen sachlich-nüchternen Charakter gibt. So gelten der Ton und insbesondere die Musik als ein wirkmächtiges Stilmittel – nicht nur in Spiel-, sondern auch in Dokumentarfilmen wie dem Industriefilm.

Klangwelten stehen im Zentrum

Das Festival IndustrieFilm Ruhr ist weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt – und zwar als fachlich fundierte Präsentation historischer Industriefilme, die für ein breiteres Publikum nur sehr selten zu sehen sind. Das diesjährige Programm zeigt einen Querschnitt durch die vielfältigen Anwendungen und Möglichkeiten des Zusammenspiels von Bild und Ton in Filmen der Ruhrindustrie von den 1920er- bis zum Ende der 1960er-Jahre. Die Spanne reicht vom Stummfilm „Spuk!“ (1925), der live von einem Pianisten begleitet wird, über den Trickfilm „Max und Mine“ (1957), in dem die Klänge den Rhythmus der Filmbilder betonen, bis hin zu „technik – 3 studien in jazz“ (1961), in dem die Musik zum dominanten Stilmittel wird, dem die Bilder und der Filmschnitt folgen. Unter den Komponisten finden sich bekannte Namen wie beispielsweise Bert Kämpfert, Hans Posegga oder auch Oskar Sala, ein Pionier der elektronischen Musik.

Filme von maximal 24 Minuten

Einen Überblick über alle Industriefilme, die am 17. November im Essener Filmstudio Glückauf an der Rüttenscheider Straße zu sehen sind, bietet die Plattform der Route Industriekultur zum Industriefilm. Die Filme sind zwischen 2 und 24 Minuten lang und in der Zeit von 14 bis 18.30 Uhr zu sehen. Eine Besonderheit von IndustrieFilm Ruhr ist wie immer, dass die Filme nicht nur gezeigt, sondern auch mit dem Publikum besprochen werden.

Tickets zum Preis von 12 Euro gibt es an der Tageskasse des Filmstudios Glückauf oder vorab online.

Veranstalter des Festivals IndustrieFilm ist neben den Filmarchiven der Regionalverband Ruhr (RVR).