Per Bus kreuz und quer durch die Kinolandschaft der Region

Vom größten zum kleinsten, vom ältesten bis zum letzten seiner Art, vom Bahnhofskino bis zum Filmpalast: Das Ruhr Museum nimmt Kinofans mit auf spannende und anekdotenreiche Reisen durch die Kinolandschaft des Ruhrgebiets.

Früher, zu Beginn des 20. Jahrhunderts, gab es sie in fast allen großen Städten: Bahnhofskinos transportierten via Wochenschau alle aktuellen Informationen, die später per Fernsehen, heute über das Internet an den Mann und die Frau gebracht werden. In der letzten Dekade des Jahrhunderts rückten sie in die „Schmuddelecke“ und verschwanden schließlich ganz. Naja, fast: Im Ruhrgebiet ist das Bochumer Bahnhofskino Metropolis das letzte seiner Art - und eine Station auf der ersten von insgesamt vier Kinotouren, die das Ruhr Museum in Kooperation mit der Agentur zeitsprung begleitend zur aktuellen Ausstellung „Glückauf - Film ab! Kino- und Filmgeschichte des Ruhrgebiets“ anbietet. Die ganztägigen Bustouren versprechen an vier Samstagen exklusive Blicke hinter die Kulissen der Lichtspielhäuser, spannende Begegnungen mit Betreiberinnen und Betreibern, historische Hintergründe zur Kino- und Filmkultur des Ruhrgebiets und natürlich eine Menge Insiderwissen. Aus dem Kuratorenteam der Ausstellung kommen während der Touren Daten, Fakten und Anekdoten. Auf dem Besuchsplan stehen Kinos in Bochum und Gelsenkirchen, Dortmund und Essen sowie Spielorte der Filmfestivals in Duisburg und Oberhausen.

Die erste Fahrt „Tradition, Moderne und die Bahnhofskinos. Die Kinolandschaft in Bochum und Gelsenkirchen“ startet am 26. Oktober. Es geht zunächst nach Bochum in das „Endstation Kino“ im Bahnhof Langendreer und ins „Metropolis“, dem einzigen im Ruhrgebiet erhaltenen Bahnhofskino. Anschließend führt der Weg nach Gelsenkirchen zu den beiden bekannten Großkinos „Schauburg“ und „Apollo“ und ihren spannenden Geschichten über Prominente und Projektoren.

Am 9. November steht die Tour „Zentrum, Vorstadt und Depot. Die Kinolandschaft in Dortmund“ auf dem Programm. Die Exkursion spannt den Bogen vom freien Kino über Vorortkino und Lichtspielhaus bis zum „Kooperationskino“. Stationen sind das „Kino im U“, das „Sweet Sixteen“, die „Schauburg Dortmund“ und die Filmbühne „Zur Postkutsche“.

Die Tour am 23. November rückt die großen Filmfestivals der Region in den Fokus. Unter dem Titel„Blick hinter die Kulissen. Bedeutende Filmfestivals in Oberhausen und Duisburg“ geht es u. a. zum wohl „kritischsten“ Filmfestival, den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen. Hier wurde mit dem Oberhausener Manifest 1962 das Ende von „Papas Kino“ proklamiert, um den deutschen Film zu erneuern.

Die letzte Tour am 7. Dezember zeigt „Das Größte, das Kleinste und das Älteste. Die Kinolandschaft in Essen“. Vom größten Kinosaal Deutschlands, der Lichtburg, geht es zum kleinsten in der Galerie Cinema. Das Filmstudio Glückauf, das in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiert, steht auch auf dem Besuchsprogramm, ebenso wie eines der letzten Autokinos, das Essener „DRIVE IN“.

Alle Bustouren starten um 9.30 Uhr am UNESCO-Welterbe Zollverein in Essen und dauern achteinhalb Stunden. Die Teilnahme kostet 55 Euro pro Person inklusive Mittagessen.