Kurze Tage, kurze Filme am Tag der Wintersonnenwende

Der kürzeste Tag des Jahres steht in diesem Jahr bereits zum 13. Mal Pate für eine Hommage an den Kurzfilm. Am 21. Dezember und rund um die Wintersonnenwende feiern Filmschaffende und Fans des bewegten Bildes mit besonderen Programmen und Aktionen den bundesweiten Kurzfilmtag. Das Ruhrgebiet feiert mit!

Nur knapp acht Stunden liegen am Tag der Wintersonnenwende zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang. Und womit lässt sich der überlange Abend am besten füllen? Mit geselligem Beisammensein, gern vor einer Filmleinwand. So ist vielleicht auch das diesjährige Motto des Kurzfilmtags "Banden bilden" zu verstehen: als Aufforderung zusammenzukommen, gemeinsame Momente zu erleben, Verbindungen zu knüpfen und zu pflegen. Mit mehr als 25.000 Zuschauerinnen und Zuschauern rechnet der Bundesverband Deutscher Kurzfilm bei den unzähligen Angeboten zwischen Konstanz und Husum, viele am 21. Dezember, einige bereits in den Tagen zuvor. Auch im Ruhrgebiet flimmert es auf den Leinwänden – in Bochum, Dinslaken, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hamm, Herdecke, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen. Insgesamt sind im Rahmen des Kurzfilmtags 20 Filmprogramme zu erleben, 44 sind es in ganz NRW.

So bringen die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen und doxs! dokumentarfilme für Kinder und Jugendliche unter dem Titel "kurzum." zwei eigens kuratierte Programme für Schulklassen ein. Vom 16. Bis 19. Dezember gibt es in acht Spielstätten in der Region kostenlose Filmvorführungen, die Schülerinnen und Schülern einen niederschwelligen Zugang zu künstlerischen und kulturellen Inhalten bieten. Partner sind das Kino im U (Dortmund), das Lichtburg Center (Dinslaken), BDKJ Duisburg am Dellplatz, Medienzentrum/Volkshochschule/Cineplex Hamm, das Walzenlager (Oberhausen), das Makroscope (Mülheim an der Ruhr), das Astra Kino (Essen) und das endstation.kino (Bochum). Gezeigt wird die ganze Bandbreite von Dokumentar- und Experimentalfilmen bis zu Animationen – hier stehen eher ungewöhnliche Filme und Musikvideos im Vordergrund. Nach jedem Programmbeitrag folgt ein moderiertes Filmgespräch. Die "kurzum."-Reihe hat in diesem Jahr den Kreativpreis des Kurzfilmtags erhalten.

Auch in der DASA Arbeitswelt Ausstellung in Dortmund wird es kurz und gut: Am Freitag, 20. Dezember, zeigt das Haus das Kurzfilmprogramm "Große Erwartungen". Schwerpunkt der Beiträge ist die Frage nach der eigenen Identität. Wer bin ich? Und vor allem: Wer möchte ich sein? Auch hier ist der Eintritt frei.

In Duisburg gibt es gleich ein eigenes Festival zum Kurzfilmtag: Am 21. Dezember steht das Kom'ma Theater in Duisburg-Rheinhausen beim LISALUNA ganz im Zeichen des Kurzfilms. Das ehrenamtlich organisierte Filmfest zeigt in einem bis zu 90-minütigen Programm eine Auswahl künstlerischer Kurzfilme. Am Ende wird der Filmpreis des Festivals vergeben – die LISALUNA Eintagsfliege. Gegründet wurde LISALUNA 2016 u. a. auf Initiative von Christina Böckler, die kir bereits an anderer Stelle porträtiert hat.

"AKE DIKHEA, Gelsenkirchen?" fragt das MiR.LAB im Rahmen des Kurzfilmtags am 18. Dezember in Gelsenkirchen. Das Labor für digitale und analoge Theaterexperimente des Musiktheaters in Revier adaptiert hier Inhalte des internationalen Berliner Roma-Filmfestivals AKE DIKHEA. Das Programm stellt die gängigen Bilder über "Banden" von Sinti und Roma auf den Kopf und zeigt Geschichten über Solidarität, Verständigung über Generationengrenzen hinweg oder über Mobbingerfahrungen in der Schule. In der Kulturraumstation meyer56 in Gelsenkirchen-Rotthausen laufen an diesem Abend die schönsten Kurzfilme des Festivals, ergänzt von einem Konzert.

Das gesamte Programm des Kurzfilmtags im Ruhrgebiet steht hier.

Entstanden ist die Idee des Kurzfilmtags 2011 in Frankreich. In Deutschland wird er seit 2012 von der AG Kurzfilm, dem Bundesverband Deutscher Kurzfilm, koordiniert. Schirmherrin der deutschen Ausgabe ist die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Claudia Roth.