20. Literaturdistrikt-Festival in Essen
Die 20. Ausgabe des Literaturdistrikt-Festivals in Essen erwartet das Publikum vom 4. bis 16. November mit einem abwechslungsreichen Programm: Unter dem Titel „menschengemacht“ können sich Interessierte auf ungewöhnliche Bücher, Lesungen, ein Konzert und eine Filmvorführung freuen.
„Literaturdistrikt – das Literaturfestival für eine plurale und diverse Gesellschaft“ wartet 2024 mit zwölf Veranstaltungen, elf Festivaltagen und acht Spielstätten in Essen auf. Zusätzlich wird es zwei Veranstaltungen im Dezember geben. Im Hauptprogramm können sich Besucherinnen und Besucher auf Lesungen und Gespräche freuen, die im Einklang mit dem Festivalmotto „menschengemacht“ zentrale gesellschaftliche Themen aufgreifen: Wolfgang M. Schmitt und Dietmar Dath hinterfragen in „Selbst schuld!“ die neoliberale Ideologie und stellen persönliche Verantwortung gegen strukturelle Ungleichheiten. Enis Maci und Pascal Richmann thematisieren in „Pando“ die zerstörerischen Folgen menschlicher Eingriffe in die Natur. René Aguigah beleuchtet in seinem Porträt „James Baldwin. Der Zeuge“ den Einfluss Baldwins auf Bürgerrechtsbewegungen und gesellschaftliche Kämpfe. In „Das Verschwinden der Welt“ erzählt Lin Hierse von menschlichen Reaktionen auf Verlust und Veränderung in einer von Krisen geprägten Welt, während Eva von Redecker in „Freiheit und Energie“ die philosophischen Grundlagen der Freiheit und menschlichen Entscheidungen erörtert.
Damit nicht genug untersucht Mithu Sanyal in „Antichristie“ die Kraft von Erzählungen, um Machtstrukturen zu hinterfragen, und Elias Hirschls „Content“ spiegelt die Folgen von Digitalisierung und Konsumgesellschaft wider. Vanessa Vu und Ahmed Katlesh erzählen in „Komm dahin, wo es still ist“ Geschichten von Flucht, Migration und dem Austausch von Erfahrungen, während Pajtim Statovcis „Meine Katze Jugoslawien“ die Narben des Krieges und der Migration aufzeigt. Saba-Nur Cheema und Meron Mendel betonen schließlich in „Muslimisch-Jüdisches Abendbrot“ die Bedeutung des Dialogs und der Offenheit in einer pluralistischen Gesellschaft.
Am 9. November präsentiert das Festival zu seinem 20. Bestehen in Kooperation mit PACT Zollverein eine remasterte Version von Fatih Akins Film„Crossing the Bridge – The Sound of Istanbul“. Im Anschluss folgt ein Konzert der renommierten türkischen Künstlerin Gaye Su Akyol aus Istanbul, die dem Motto „menschengemacht“ folgend die Verbindung von Tradition und Moderne in der Musik hervorhebt. Darüber hinaus wird es im Dezember zwei besondere Festival-Zugaben geben. Am 11. Dezember kommt Saša Staniši? mit „Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne“ ins Astra Theater. Clemens Meyer ist am 15. Dezember mit seinem neuen Roman „Die Projektoren“ in der Zentralbibliothek Essen zu Gast.
Das vollständige Programm hält die Website des Festivals bereit. Tickets können dort über die Veranstaltungsseiten des Programms gebucht werden. Begleitet wird das Festival durch Angebote für Kinder- und Jugendliche sowie ein ergänzendes Digitalprogramm über YouTube.