Ach was! Loriot in Oberhausen!
Die Ludwiggalerie Schloss Oberhausen ist auf die Knolle gekommen, pardon: auf die Knollennase. Das Haus widmet mit "Ach was." dem großen deutschen Künstler, Kritiker und Karikaturisten Loriot eine umfassende Schau.

Humor ist ja bekanntlich eine ernste Sache. Oft genug können nicht alle mitlachen, polarisiert ein Scherz mehr als er unterhält. Beim Humor à la Loriot ist das anders: Kaum jemand kann sich ein Lachen oder mindestens ein Lächeln verkneifen, wenn seine bekannten Knollennasen-Figuren über das Frühstücksei diskutieren, Wum und Wendelin singen, Hunde sprechen oder seine Filmcharaktere tollpatschig durchs Leben stolpern. Vicco von Bülow hat die kleinbürgerliche Gesellschaft mit scharfer Beobachtungsgabe und feinem Humor aufs Korn genommen, ohne bloßzustellen. Seine Szenen wirken immer eher wie ein freundschaftliches "Auf den Arm nehmen". Wieviel Arbeit und Profession hinter dieser Humorkunst stand, zeigt die Ausstellung "Ach was. Loriot – Künstler, Kritiker und Karikaturist" in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen bis zum 18. Mai 2025. Auf drei Etagen nimmt die Schau Loriot insbesondere als Künstler in den Fokus und präsentiert mehr als 300 originale Zeichnungen aus seiner Kindheit und Jugend bis zu seinem Spätwerk.
Vom Cartoon zum Film
Von den Anfängen als Werbegrafiker über die ersten Cartoons Anfang der 1950er Jahre oder die erste Serie im "Stern" bis zur Perfektionierung des bekannten "Knollenmännchens" dokumentieren Skizzen, Entwürfe und fertige Zeichnungen den Weg Vicco von Bülows zum Humoristen Loriot. Sie zeigen aber auch seine Arbeit als Regisseur, Schriftsteller und Moderator. Denn ab 1967 lernten seine Bilder das Laufen: Zeitzeugnisse aus seiner ersten Sendung „Cartoon“ und natürlich auch Szenenfotos, Kostümentwürfe und Regieanweisungen für ikonische Sketche wie "Die Nudel" oder aus Filmen wie "Ödipussi" und "Pappa ante Portas" gehören zur Schau. Ebenso wie Bühnenbild-Entwürfe für die Oper und Collagen mit Fotos prominenter Politiker. "Das Herstellen der Komik ist schwere Arbeit", hat Loriot in einem Interview gesagt. Die Ausstellung lädt dazu ein, sich davon zu überzeugen.

Ein Teil der Exponate lenkt darüber hinaus den thematischen Fokus auf ein ganz besonderes Stück Zeitgeschichte: 1985 findet die erste Loriot-Ausstellung in der DDR statt und legt den Grundstein für Loriots fortwährende Verbindung zu seiner Geburtsstadt Brandenburg an der Havel.
"Ach was." ist in Kooperation mit dem Caricatura Museum Frankfurt sowie dem Stadtmuseum Brandenburg an der Havel entstanden.
