Von Baumriesen und Waldbewohnern: Mythos Wald im Gasometer

Noch vier Wochen, dann zieht sich der Ozean aus dem Gasometer Oberhausen zurück und macht Platz für den “Mythos Wald”. Die neue Schau erweitert ab Frühjahr 2026 den Ausstellungskosmos im Industriedenkmal um einen weiteren Blickwinkel auf die Welt, in der wir leben.

Der Gasometer Oberhausen ist mittlerweile eine Art Schaufenster der Schönheit und Zerbrechlichkeit unserer Welt: Seit 2016 widmeten sich ganz unterschiedliche Ausstellungen in beeindruckenden Aufnahmen und spektakulären Installationen den Naturphänomenen und Lebensräumen des blauen Planeten. 2016/17 waren es die “Wunder der Erde”, 2018/19 ging es mit “Der Berg ruft” zu den Höhepunktender unseres Planeten, 2021 bis 2023 zeigte eine Schau “Das zerbrechliche Paradies” und noch bis zum 30. November entführt die aktuelle Ausstellung zum “Planet Ozean”. Es folgt “Mythos Wald”. Allen Ausstellungen ist eines gemeinsam: Sie setzen ein Zeichen für die Natur.

Bewusstsein schaffen

“Auch mit unserer neuen Ausstellung wollen wir ein Bewusstsein für den Zustand unseres Heimatplaneten schaffen, komplexe Themen greifbar machen und zur gesellschaftlichen Debatte anregen”, bringt es Jeanette Schmitz, Kuratorin von “Mythos Wald” und Geschäftsführerin der Gasometer Oberhausen GmbH auf den Punkt. Wie das geht? Ohne erhobenen Zeigefinger oder ellenlange Erklärungen, dafür mit beeindruckenden Aufnahmen, die die Betrachter tief ins Herz der Wälder entführen oder auf Tuchfühlung mit Waldbewohnern gehen lassen.

In unterschiedlichen Ausstellungskapiteln zeigt der Gasometer Waldgebiete von Brasilien über den Kongo bis nach Europa. Dabei geht es natürlich auch um die einzigartige Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt und um die indigenen Völker, deren Habitat im Wald immer kleiner wird. Denn nicht alles hier ist eitel Sonnenschein: Die Schau dokumentiert auch die dramatischen Folgen der Vernichtung des überlebenswichtigen Ökosystems durch Brandrodung und Landwirtschaft. Ergänzt werden die Bilder durch wissenschaftlich fundierte Fakten, etwa durch Esri, das Environmental Systems Research Institute.

Emotional wird es vor allem durch künstlerische Interventionen, zum Beispiel der eigens für den Gasometer entwickelten Klang- und Lichtinstallation “Global Sunrise” von Oceans21. Naturklangaufnahmen von Chris Watson und Soundartist Tony Myatt entführen gemeinsam mit visuellen Eindrücken der Künstlerinnen Theresa Baumgartner und Verena Bachl sowie des Künstlers Karsten Schuhl auf eine sinnliche Reise durch die morgendlich erwachenden Wälder auf fünf Kontinenten.

Das Highlight der Ausstellung setzen die Medienkünstler von Ars Electronica Solutions aus Österreich: Die Kunstinszenierung auf der oberen Etage gewährt einen einmaligen Blick aus dem optisch gestalteten Wurzelwerk in die 40 Meter hoch in den Himmel des Gasometers aufsteigende abstrakte Baumkrone. 

Die Ausstellung “Mythos Wald” ist vom 20. März bis 30. Dezember 2026 im Gasometer Oberhausen zu erleben. Kuratiert wird die Schau unter Leitung von Jeanette Schmitz gemeinsam mit Thomas Wolf und Nils Sparwasser. Kooperationspartner sind das Museum Koenig, Bonn, und das LWL-Museum für Naturkunde. Unterstützung kommt von der Deutschen Postcode Lotterie. Als weitere Partner fördern der Regionalverband Ruhr (RVR), die Internationale Gartenausstellung 2027 Ruhrgebiet, Esri, die Energieversorgung Oberhausen (EVO) sowie der NABU die Ausstellung. Medienpartner sind WDR 5 und GEO.