NEXT LEVEL: Startbahn Zukunft für die digitale Kultur
In Dortmund stehen die Zeichen auf Zukunft: Das NEXT LEVEL Festival zeigt, was digitale Spielekultur, interaktive Kunst und digitales Theater verbindet. Der Ansatz ist landesweit einzigartig.

Vier Tage lang, vom 13. bis 16. November, wird an unterschiedlichen Spielorten in Dortmund Zukunft gelebt: Games, Medienkunst und innovative Performances zeitgenössischer Digitalkultur verdichten sich zu einem Programm zum Hinschauen, Erleben, Eintauchen und Ausprobieren. Kein anderes Festival bringt die Welt der Gamer und Nerds so aktiv auf Tuchfühlung mit den unterschiedlichen Kunstformen wie das NEXT LEVEL Festival. Zwischen digitalen Theaterformaten, experimentellen Games und immersiven Kunstwerken wandern die Besucherinnen und Besucher auf Zukunftspfaden, die sie auch selbst mitgestalten können.
Mehr als nur Spiele
2010 hat das Festival erstmals die Schnittmengen von Gaming und Kunst ausgelotet. Seitdem hat sich viel getan: “In den vergangenen 15 Jahren hat sich das Verhältnis zwischen Medienkunst und Games stark verändert“, erklärt Markus Lobbes, Direktor der Akademie für Theater und Digitalität in Dortmund. ”Sie sind heute enger miteinander verzahnt als je zuvor. Games sind längst nicht mehr nur Freizeitbeschäftigung oder Nischenphänomen, sondern stehen heute im Zentrum gesellschaftlicher Diskurse, etwa zu Themen wie Identität, Politik, Nachhaltigkeit oder KI. Die breite Akzeptanz, die digitale Spiele mittlerweile genießen, ist nicht nur ein Erfolg der Branche, sondern auch das Ergebnis kontinuierlicher kultureller Auseinandersetzung, wie sie das NEXT LEVEL Festival seit 15 Jahren fördert."
Die 2019 als Sparte des Theaters Dortmund gegründete Akademie ist heute Ausrichter des Festivals. Mit im Boot sind auch weitere Akteure und Spielorte in der Stadt, so das Dortmunder U, das Künstlerhaus Dortmund, das Nansen und die Digitale Werkbank.

TRANSmission ist Programm
Das diesjährige Motto TRANSmission bezieht sich nicht nur auf Datenströme und Informationsaustausch. Es schlägt auch die Brücke zur kulturellen Weitergabe und zur künstlerischen Übertragung. So kommen Kultur und Gaming, junge und ältere Menschen, Avatare und reale Menschen zusammen.
“Die Programmschwerpunkte verbinden Games, Medienkunst, VR/AR/MR und performative Formate zu einem durchlässigen Feld, in dem Grenzen von Kunstgattungen und Technologien aufgebrochen werden”, fasst Markus Lobbes zusammen. “Der Games Parcours mit ausgewählten Titeln wird zum Raum für Reflexion und Experiment, parallel eröffnen immersive Installationen, performative Interaktionen und Diskursformate wie Enjoy Community neue Begegnungsflächen. Durch die Verteilung auf viele Orte in Dortmund wird das Festival zugleich lokal verankert und als urbaner Kosmos erlebbar.”

Natürlich gehört der angesprochene Games Parcours zum Must-do beim Festival. Mehr als 20 Arthouse-Games setzen sich spielerisch mit gesellschaftsrelevanten Themen auseinander. Ein Beispiel? “Lose Control”, ein Spiel, bei dem man im Wortsinn die Kontrolle verliert, weil Maus und Tastatur anders funktionieren als sonst, eingebettet in eine sarkastisch-philosophische Geschichte. Und in “a permanent echo” tauchen Gamerinnen und Gamer in die Gedankenwelt des mysteriösen Subjekt 2184 ein: Die Klimakatastrophe hat durch Verschwörungen zum Zerfall Europas geführt, und die Spielenden gehen existenziellen Frage nach: Wie verändern sich Gesellschaften? Welche Lösungen gibt es für die Klimakatastrophe?
Interaktiv und multimedial
Eröffnet wird das Festival mit “Waluigi’s Purgatory” der Gruppe DMSTFCTN, einer Live-Performance, die Gaming, Schauspiel, Musik und Interaktion verbindet. Erzählt wird die Geschichte einer KI, die sich in einem Fegefeuer für KIs wiederfindet, die ihre Ausbildung nicht bestanden haben. Mit Hilfe des Publikums erkundet die KI das Fegefeuer und erfährt die Geschichten derjenigen, die auch dort gelandet sind.
Die Akademie für Theater und Digitalität präsentiert technologiegetriebene Theaterstücke, Performances und VR- Erfahrungen sowie Projekte der internationalen Partnerinstitutionen. Mit dabei: das Department of Interfaced Dimensions (D.I.D) − eine interaktive Mixed-Reality-Erfahrung, die digitale Spielmechaniken mit physischen Requisiten und virtuellen Welten verschränkt. Das Werk lädt dazu ein, in alternative Realitäten einzutreten und Rollen immer wieder zu wechseln: mal Beobachter(in), mal Manipulator(in), mal Mitspieler(in).
Das NEXT LEVEL Festival 2025 wird gefördert durch das Programm Neue Künste Ruhr im Ministerium für Kunst und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, das KULTURsekretariat NRW und die Stadt Dortmund.