Immersive Reise nach Pompeji
Schaukästen, Info-Texte und Reihenhängung waren gestern – heute macht immersive Technik Ausstellungen zum Entertainment. Nach Dortmund wird jetzt auch Oberhausen zum Standort für High-Tech-Kunst.

"OBEX | Oberhausen Expo" heißt der neue Ausstellungsraum auf dem auf dem Gelände des ehemaligen Maschinenbaukonzerns Babcock-Borsig. Rund 5.000 Quadratmeter stehen in der ehemaligen Firmenzentrale zur Verfügung und damit einer der größten immersiven Video-Mapping-Räume Europas mit Projektionen auf acht Meter hohen Flächen. Der Betreiber der Halle, die FKP Scorpio Entertainment GmbH, plant laut Angaben auf der Homepage zwei bis drei wechselnde Ausstellungen pro Jahr. Der Startschuss fällt jetzt mit der immersiven Schau "Die letzten Tage von Pompeji".

Mithilfe digitaler Technik und Virtual Reality-Brillen reisen die Besucherinnen und Besucher in eine längst untergegangene Welt. Die Reise geht ins Jahr 79 nach Christus: Die süditalienische Handelsstadt Pompeji ist eine der reichsten und schönsten Städte des Römischen Reiches. Die Bewohnerinnen und Bewohner ahnen nicht, dass sie kurz vor dem Untergang steht. Der Ausbruch des Vesuv wird die Stadt auslöschen. Die immersive, an die Wände der Halle projizierte Show lässt die Besucherinnen und Besucher dann in das Leben der Menschen in Pompeji eintauchen. Sie spazieren über die Steinstraßen der Stadt, folgen den Fußspuren der alten Römer und erreichen schließlich das Innere des Vulkans, der den Untergang Pompejis verursacht hat. Vorab liefert ein analoger Ausstellungsteil Hintergrundinformationen und geschichtliche Fakten. Zu sehen sind u.a. historische Dokumente, Artefakte und detailgetreue Repliken.
Virtual Reality und Avatare
Im zweiten Teil der Schau besuchen die Gäste mittels VR-Technologie einen Gladiatorenkampf im vollbesetzten Amphitheater, erleben selbst eine Schlacht im Streitwagen und eine dramatische Naumachie, eine inszenierte Seeschlacht mitten in der Arena. Ein interaktiver KI-Foto-Spiegel wird zum Tor in die Antike: Wer hineinblickt, wird dank künstlicher Intelligenz und Gesichtserkennungstechnologie zum Patrizier in originalgetreuer Kleidung. Zum Schluss können Gäste im sogenannten Metaversum noch ihre virtuellen Avatare durch das Pompeji seiner Blütezeit bewegen.

Insgesamt 90 Minuten dauert die High-Tech-Zeitreise in die Antike. Die Ausstellung war bereits in Madrid, Wien, Berlin und Peking zu sehen.
Tickets gibt es hier.