RuhrBühnen starten Kampagne für die Demokratie
Für freiheitliche Werte, Vielfalt und eine freie Gesellschaft: Das Netzwerk der RuhrBühnen positioniert sich mit einer Kampagne für die Demokratie. Die elf Theater und zwei Festivals laden zu kritischen Auseinandersetzungen ein. Die Aktion soll gerade im Vorfeld der Wahlen im Bund am kommenden Wochenende und in den NRW-Kommunen im September ein Zeichen setzen und Raum für Diskurs schaffen. Gemeinsam nehmen die Bühnen in zahlreichen Veranstaltungen die aktuellen antidemokratischen Entwicklungen in den Fokus und unterstreichen das enge Verhältnis von Kunst und Demokratie.

Im Zentrum der Kampagne "RuhrBühnen für die Demokratie" stehen Diskursformate und ein tagesaktueller Veranstaltungskalender, der ausgewählte Produktionen und Veranstaltungen der 13 Netzwerkmitglieder im gesamten Ruhrgebiet anzeigt. Hier werden Angebote gebündelt, die sich thematisch mit Demokratie auseinandersetzen und Stellung beziehen zu den derzeitigen populistischen Strömungen.
Vielfältiges Programm für Demokratie
So stehen auf dem "Demokratie-Spielplan" Formate wie die "Brandmauerbande" im Theaterrevier des Schauspielhauses Bochum. Immer montags öffnet das Theaterrevier zwischen 17 und 21 Uhr seine Türen für Menschen, die sich gegen Hass stellen. Gemeinsam könne sie hier Strategien entwickeln, Plakate entwerfen oder auch einfach nur zusammen sein und Ängste und Hoffnungen miteinander teilen. Auch im Kalender: die Einladung zu Lesung und Gespräch mit Autor Lukas Hammerstein im Theater Oberhausen am 29. März. Mit seinem Deutschland-Essay "Die Guten und das Böse" wirft der Autor einen komplexen Blick auf die Themen Schuld und Moral und die Ambivalenz in uns selbst.
In Kooperation mit dem Deutschen Bühnenverein und im Rahmen der Kampagne veranstalten die RuhrBühnen zudem am 8. Mai zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus eine Podiumsdiskussion bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen zum Thema Kunst und Demokratie.

"Kunst schafft Raum für kritische Auseinandersetzungen und neue Perspektiven", sagt Olaf Kröck, Intendant der Ruhrfestspiele Recklinghausen und Sprecher der RuhrBühnen. "Wir positionieren uns für eine Gesellschaft, die Pluralität und Diversität wertschätzt, und die ihre Verantwortung für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit nachhaltig wahrnimmt."Und: "Diese Vielfalt ist in Gefahr, wenn ein Rechtsruck sich in der Gesellschaft breit macht und auch die Kulturpolitik erfasst", ergänzt Julia Wissert, Intendantin des Schauspiels Dortmund und zusammen mit Kröck Sprecherin der RuhrBühnen. "Denn eine rechtsgerichtete Kulturpolitik gefährdet die Freiheit der Kunst und wird sich absehbar auf die finanzielle Ausstattung von Kunst- und Kulturinstitutionen und somit auf die Gestaltungsräume auswirken."
Die regional ausgerichtete Kampagne der RuhrBühnen ist Teil der im Frühjahr 2024 bundesweit gestarteten Kampagne "Theater und Orchester für die Demokratie" des Deutschen Bühnenvereins. Die RuhrBühnen werden von der Ruhr Tourismus GmbH, dem Regionalverband Ruhr, der Kultur Ruhr GmbH, Tourismus NRW und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt. Das Netzwerkmanagement liegt beim RVR.