Snowdance Festival stärkt Indie-Produktionen
Neue Heimat Ruhrgebiet – vor zwei Jahren zog es das Snowdance Independent Filmfestival von Bayern in den Westen. Nun steht Essen bereits zum dritten Mal im Scheinwerferlicht der Indie-Filmszene.

Vom 29. Januar bis 2. Februar gehören die Leinwände neuen Produktionen abseits des Mainstreams. Solchen Produktionen, die ohne Förderung auskommen. Produktionen, die nicht durch den Einfluss von Fernsehsendern oder großer Studios dominiert werden. Das ist das Leitmotiv des Filmfests, das Regisseur und Drehbuchautor Thomas (Tom) Bohn 2014 gemeinsam mit Schauspieler Heiner Lauterbach gegründet hat. Der gebürtige Wuppertaler Bohn ist bis heute Festivalleiter.
Im Jahr 2023 feierte das Festival im Ruhrgebiet Premiere, zuvor war es im oberbayrischen Landsberg am Lech heimisch. Mittlerweile gilt es als eines der bedeutendsten "neuen" Festivals in Deutschland. Vorbild war Robert Redfords weltbekanntes Sundance Filmfestival in den USA. Zum Konzept des Snowdance gehört auch, bewusst auf Prunk und Glamour zu verzichten. So werden die Preise im kleinen Rahmen verliehen, eine Gala mit großem Tamtam gibt es nicht. Stattdessen ein Get-together im kleinen Rahmen mit anschließender Party. Ausdrücklich erwünscht ist dagegen der persönliche Austausch zwischen den Filmschaffenden und dem Publikum.
Prominente Gäste
Das heißt nicht, dass beim Snowdance Festival keine bekannten Gesichter zu sehen sind. Als Branchen-Insider gelingt es Bohn immer wieder, prominente Gäste und Jurymitglieder für den Wettbewerb um die unterschiedlichen Filmpreise zu gewinnen. In diesem Jahr entscheidet zum Beispiel die deutsche Schauspielerin und Autorin Dennenesch Zoudé mit über die Preisträgerfilme. Sie wird auch die Verleihung in der Essener Motel One Bar moderieren. Durch die Auftaktveranstaltung am Mittwoch, 29. Januar, in der Essener Lichtburg führt Schauspieler, Autor und Musiker Stefan Jürgens.

Kunst-Doku zum Auftakt
Und das Programm? Ist äußerst vielfältig, umfasst unterschiedliche Genres und Längen, berücksichtigt Produktionen aus dem In- und Ausland und lädt Filmschaffende zu Workshops ein. Weitere Höhepunkte sind die vier Kurzfilmnächte Dramatic, Dark, Queer und Lunatic Shortz. Zum Abschluss werden die Preise für die besten Filme vergeben. Spielorte sind neben der Lichtburg auch die Kreuzeskirche, das Drive In Autokino in Essen und das Maschinenhaus im BernePark in Bottrop.
Das Festivalprogramm startet mit einer Weltpremiere: In der Essener Lichtburg wird am 29. Januar, 19.30 Uhr, die Dokumentation „The Giant Canvas“ uraufgeführt. Die Regisseure Tim Suchowski und Florian Schmidt erzählen mit der Doku die fesselnde Entstehungsgeschichte des Projekts Colourful Art of Football. Künstler Christian Nienhaus hatte zur Fußball-EM in der Schalker Arena das nach eigenen Angaben größte Bild der Welt geschaffen. Auf einer riesigen Leinwand spielten internationale Sportler einige der bekanntesten Spielzüge der Fußballgeschichte nach und zogen dabei Farbspuren, die sich zu einem gigantischen Bild zusammenfügten.
Über 200 Filme aus aller Welt wurden für das diesjährige Festival eingereicht, rund 50 herausragende Produktionen aus elf verschiedenen Ländern werden im Rahmen des Snowdance präsentiert. In fünf Kategorien werden Preise vergeben.
Alle weiteren Details zum Programm stehen hier.