WOLF D. HARHAMMER Zwei Wirklichkeiten
Mi 07/08/24
10:00 Uhr
- 18:00 Uhr
Essen
Museum Folkwang
Museumsplatz 1 (Navi: Bismarckstraße 60)
45128 Essen
Fon +49 (0)201 / 88 45 44 4
WOLF D. HARHAMMER Zwei Wirklichkeiten
Essen, 31.5.2024 – Vom 11. Juni bis zum 1. September 2024 zeigt das Museum Folkwang den zweiten Teil der Ausstellung Wolf D. Harhammer. Zwei Wirklichkeiten. Der Stuttgarter Fotograf dokumentiert in dem gleichnamigen Werkkonvolut insbesondere Menschen, die in den 1970er Jahren in der Zirkuswelt oder auf Jahrmärkten tätig waren. Der zweite Teil setzt Harhammers Porträtwerk in Beziehung zu künstlerisch-dokumentarischen Arbeiten u. a. von Barbara Klemm, Michael Kerstgens und Rudi Meisel. Gemeinsam ist den rund 55 Arbeiten die fotografische Auseinandersetzung mit einer von Umbrüchen und Gegensätzen geprägten gesellschaftlichen Realität dieser Jahrzehnte.
Harhammer im Museum Folkwang
Wolf D. Harhammers (*1941 in Weimar) Werk galt lange Zeit als vergessen. Seit 2021 ist er mit rund 170 Porträts von Zirkusschaffenden und Schausteller:innen aus den 1970er Jahren in der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang vertreten. Im Februar 2024 widmete das Museum ihm eine erste institutionelle Einzelausstellung. Die erfolgreiche Erstpräsentation wird ab 11. Juni um einen zweiten Teil ergänzt, der rund dreißig weitere Arbeiten des Fotografen in Dialog mit 25 Werken aus der Sammlung zeigt. Zwei Wirklichkeiten verortet Harhammers Porträtwerk im Kontext seiner Entstehungszeit und fragt nach Verbindungslinien zu künstlerischen Positionen und Medien der 1970er und 1980er Jahre: Fotografien, Video, Film, Buch und Plakat dokumentieren die gesellschaftlichen Umbrüche ihrer Zeit – zwischen Ost und West, Kunst und Unterhaltung, Arbeit und Freizeit, beschaulich eingerichteten Wohnzimmern und alternativen Lebensentwürfen.
Harhammers dokumentarisches Porträtwerk – Zirkus und Jahrmarkt
Den Weg in die Welt von Zirkus und Jahrmarkt findet Wolf D. Harhammer als Luftballonverkäufer und Zirkusarbeiter. Mit großer Offenheit und Empathie fotografiert er Mitte der 1970er Jahre Artist:innen, Varieté-Künstler:innen und Clowns in Momenten des Alltags fernab vom Glanz der Manege. Sein besonderes Interesse gilt darüber hinaus den Arbeiter:innen, die als Techniker:innen, Ticketverkäufer:innen oder Tierpfleger:innen im Hintergrund wirken und nur wenig Sichtbarkeit erlangen. Seine Porträts erlauben Einblicke in einen Lebens- und Arbeitsalltag zwischen zwei Wirklichkeiten, den er zeitweise mit seinen Protagonist:innen teilte.
In seiner künstlerisch-fotografischen Arbeit setzt Harhammer sich mit den sozialen und politischen Realitäten seiner Zeit auseinander. Vom 1969 aufgenommenen Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart zeigt er sich nach einigen Semestern desillusioniert. Gegenüber Malerei und Bildhauerei scheint ihm die Fotografie als das geeignetere Werkzeug, um seiner unmittelbaren Umgebung mit kritischem Blick zu begegnen. Seine Fotografien werfen Fragen nach gesellschaftlicher Ausgrenzung und prekären Arbeitsbedingungen auf. Zugleich bietet der Mikro-kosmos von Zirkus und Jahrmarkt in Harhammers Werk jedoch zahlreiche Möglichkeiten: So wird auf gesellschaftlichen Freiraum und ein Leben in Gemeinschaft abseits starrer gesellschaftlicher Konventionen verwiesen, ohne den Alltag der Menschen dabei zu romantisieren.
Eintrittspreise:
Der Eintritt ist frei
Vom 11.06.2024 bis zum 01.09.2024
von 10:00 Uhr - 18:00 Uhr
von 10:00 Uhr - 18:00 Uhr
von 10:00 Uhr - 20:00 Uhr
von 10:00 Uhr - 20:00 Uhr
von 10:00 Uhr - 18:00 Uhr
von 10:00 Uhr - 18:00 Uhr