Dieses Festival macht Lust auf einen Trip durch die bunte Welt des Jazz. 13 Konzerte in 8 Spielorten mit Künstler*innen aus 12 Nationen sind vom 12.-15. September in Gelsenkirchen zu erleben.
„Vielfalt statt Einfalt“ lautet das Motto des diesjährigen New Colours festival. Für die Festivalmacher ist dies auch ein politisches Statement: „Die Welt der Musik ist viel bunter als es oberflächlich erscheint. Wir wollen mit unserem Festival Kontrapunkte zum Einerlei der Unterhaltungsindustrie und zum sogenannten Mainstream setzen.“
Das Programm des New Colours festival 2024 zeigt diese Vielfalt und Kreativität jenseits des Mainstreams. Künstler*innen aus Deutschland, Europa und sogar Australien präsentieren Jazz mit Einflüssen aus Pop, Klassik, World, Rock, Folk, Ambient und mehr.
Zur Eröffnung, am 12. September, kommt die australische Band „The Vampires“ in die Gelsenkirchener Kaue, die 2023 mit dem größten australischen Musikpreis, dem ARIA AWARD ausgezeichnet wurde. Ihre filigranen Improvisationen, eingängigen
Kompositionen und ihr unheimliches Gespür für den Dialog zwischen Saxophon und Trompete zeigen, wie musikalische Einflüsse aus aller Welt klingen können.
Vor The Vampires steht aber noch der international gefeierte, norwegische Tubaspieler Daniel Herskedal auf dem Programm. Er reizt die Grenzen seines Instruments bis ans Limit aus. Seine Musik wirkt hypnotisierend und bewegt sich zwischen Jazz, Avantgarde, Kammermusik und Pop.
Den Beweis dass sich Gegensätze anziehen, liefern am Freitag, 13. September, der italienische Weltklasse-Akkordeonist Luciano Biondini und der österreichische Sitarspieler Klaus Falschlunger mit einem Kaleidoskop ungeahnter Klänge mit viel Seele auf dem Nordsternturm. Danach folgt ein Doppelkonzert im Schloss Horst mit Yumi Ito, Sängerin und Pianistin mit japanisch-polnisch-schweizerischem Hintergrund und dem Trio des spanischen Kontrabassisten Pablo Martin Caminero. Yumi Ito ist ein echtes Stimmwunder. Egal ob in schwelgerischen Pop-Balladen, in Gefilden von Neoklassik, Art-Pop und auch Jazz. Das Pablo Caminero Trio fusioniert klassische Musik, virtuose Flamenco-Improvisationen mit der hohen Kunst der Jazz-Improvisation.
Eine spannende Fusion verspricht am Samstag, bei freiem Eintritt, das Streichquartett String Thing mit dem Saxophonisten Roger Hanschel im Musiktheater im Revier.
Den Samstagabend bestreiten bei einem weiteren Doppelkonzert auf Schloss Horst zwei Bands aus Luxemburg und Dänemark mit groove- und soundbetonter Musik. Sie sind nicht nur auf Jazzbühnen präsent, sondern auch auf Rock- und Popfestivals. Während die Luxemburger von „Dock In Absolute“ neo-progressiven Jazz mit klassischen sowie rockigen Einflüssen kombinieren, ist die Musik der dänischen Band „Girls In Airports“ eine einzigartige Mischung aus nordischer Jazz-Lyrik, Indie-Rock und Klängen aus aller Welt. Ihre charismatischen Live-Auftritte haben sie zu einer der meistbesprochenen Bands der internationalen Szene gemacht.
Der Sonntag startet mit einer Matineé im Schauburg Filmpalast. Foxl beweisen, dass „Krautrock“, vor 50 Jahren eine etwas ironische Bezeichnung für eine neue, innovative Musikrichtung, auch heute sehr frisch sein kann. Ein repetitiver Puls und sphärische Klänge bringen jedes Kopfkino in Fahrt. Den Nachmittag gestaltet im Kunstraum Norten „Bison Rouge“. Die amerikanische Sängerin und Cellistin mit polnischen Wurzeln ist eine phänomenale Künstlerin. Kaum jemand zelebriert die Kunst des Sich-Neuerfindens so konsequent in Echtzeit. Pop, klassische und ambiente Klänge prägen ihre Musik.
Am Sonntagabend findet in der Heilig Kreuz Kirche die Abschlussparty des Festivals statt. Mit zahlreichen Chartplatzierungen und weltweiten Auszeichnungen ist der Club des Belugas eine der führenden Nujazz-Bands Europas, vielleicht sogar der Welt. Sie verbinden Elektro, Lounge und Nujazz mit brasilianischen Beats, Swing und Black Soul der 50iger, 60iger und 70iger Jahre. Erstmals zusammen auf der Bühne sind bei diesem Konzert die beiden Sängerinnen Anna-Luca und Maya Fadeeva.
Das Festival bietet auch etwas für das Publikum von Morgen. Zum Zuhören und Mitmachen lädt das Ensemble #kreuzvier am Samstagmorgen Kinder von 4-10 Jahren in den Kunstraum Norten. Im Gepäck eine vielfältige Mischung aus Klängen, Instrumenten und Musikrichtungen zum Thema Wasser. Ein eigens für das Festival konzipiertes Projekt wartet auf die Schüler*innen der Gelsenkirchener Gymnasien. Vier Musiker der deutschen Jazz-Szene machen sich als New Colours Kollektiv auf, um die Jugend in unbekannte musikalische Sphären zu führen. Mit modernen Grooves brauen sie einen Jazz zusammen, der als Soundtrack der Zukunft durchgehen kann.
Ab dem 15. Mai gibt es Tickets auf www.newcolours-festival.de oder an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Die Eintrittspreis liegen zwischen 10 und 29 €. Angeboten werden auch ein Festivalticket (140 €) und Tagestickets für Freitag (50 €) und Sonntag (60 €).