Orgelfestival.Ruhr verbindet Kirchen der Region

Den „Klangraum Europa“ eröffnet das diesjährige Orgelfestival.Ruhr. Zwischen europäischen Gästen und Ruhr-Kantoren, prominenten Bruckner-Interpreten und Tik Tok-Helden changiert das Programm vom 23. Juni bis 22. September.

Das Orgelfest der sechs Ruhr-Organisten der evangelischen Stadtkirchen von Dortmund (St. Reinoldikirche), Bochum (Melanchthonkirche), Gelsenkirchen (Altstadtkirche), Essen (Kreuzeskirche), Mülheim (Petrikirche) und Duisburg (Salvatorkirche) hat Tradition: Bereits seit 2008 rückt es in jedem Sommer die majestätischen Instrumente in den Fokus. Mit internationalen Gästen und klassischen Konzerten. Modernen Klängen und ungewöhnlichen Allianzen. Zwölf Einzelkonzerte sind im Sommer 2024 geplant, dazu eine große „Last Night“ sowie ein Kinderprogramm. Dabei sind die Kantoren selbst ebenso zu erleben wie Gast-Musiker aus dem europäischen Ausland.

Zwei Konzerte in jeder Kirche sind geplant, immer kommt auch ein europäischer Gast. Zum Auftakt in der Duisburger Salvatorkirche ist es Prof. Matthias Giesen: Mit dem Programm „Made in Austria“ rückt er österreichische Werke in den Fokus und zollt mit einer eigenen Transkription des 1. Satzes von Anton Bruckners 5. Sinfonie dem weltberühmten Komponisten seinen Respekt zu dessen 200. Geburtstag in diesem Jahr.

Einen ganz anderen Ansatz verfolgt die derzeit sehr gefeierte Britin Anna Lapwood, die am 21. Juli in der Dortmunder St. Reinoldikirche zu hören ist. Die Orgelkustodin der Royal Albert Hall in London setzt auf Soziale Medien, um mit ihrem Mix aus international bekannter Filmmusik und anspruchsvoller Orgelmusik junges Publikum zu erreichen. Auf der Plattform Tik Tok kommt sie damit gut an.

Neu in diesem Jahr ist das Konzertformat „Next Generation“, in dem sich ein(e) junge(r) preisgekrönte(r) Organist(in) erstmals dem Orgelfestival.Ruhr-Publikum vorstellt. Den Auftakt zu diesem Format macht Sunkyung Noh am 28. Juli in der Melanchthonkirche Bochum. Die junge Südkoreanerin gewann erst im vergangenen Jahr den Felix Mendelssohn Bartholdy Wettbewerb und auch die St. Albans International Organ Competition.

Und noch ein besonderes Konzertformat wird es geben: Am 8. September, dem Tag des offenen Denkmals, spielt und moderiert Ruhrorganist Andy von Oppenkowski in der Essener Kreuzeskirche ein abwechslungsreiches Gesprächskonzert mit ausgewählter französischer Orgelmusik. Passend zum Konzert „Une soirée à la française“ erwartet das Publikum eine kleine kulinarische Reise nach Frankreich mit Wein, Käse und Baguette.

Speziell an den Publikumsnachwuchs richtet sich das Festival mit Angeboten für Grundschulklassen und einem öffentlichen Familienkonzert zu „Peter und der Wolf“. Am 15. September erweckt Schauspieler Wolfram Boelzle in der Nicolaikirche Gelsenkirchen gemeinsam mit Andreas Fröhling an der Orgel das bekannte musikalische Märchen fesselnd zum Leben.

Zum Abschluss kommen am 22. September alle sechs Kantoren in der Essener Kreuzeskirche zusammen. Die „Last Night“ – eine Anspielung auf die bekannte Last Night oft he Proms – präsentiert ein unterhaltsames und leichtfüßiges Programm, das das Publikum zum Mitsingen animiert. Dazu passen Sommerwein und Brezeln.

Von Beginn an verbindet das Orgelfestival.Ruhr die Ruhr-Region städteübergreifend von Ost bis West, von Dortmund bis Duisburg. Der Impuls für seine Gründung entwickelte sich im Vorfeld der Vorbereitungen zur Kulturhauptstadt im Ruhrgebiet RUHR.2010. Auch in diesem Jahr übernimmt Prof. Dr. Norbert Lammert, Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung und Präsident des Deutschen Bundestages a. D., die Schirmherrschaft.