Radiant – Installationen aus Klang und Licht
Mit „Radiant“ zeigt das Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna noch bis zum 27. Oktober visuelle Klangwelten und strahlende Rauminstallationen. Die audiovisuelle Ausstellung lässt Besucherinnen und Besucher in eine Welt eintauchen, in der die Grenze zwischen Licht, Kunst und Technologie verschwimmt.
Interdisziplinär arbeitende, internationale Kollektive aus Künstlerinnen und Künstlern präsentieren im Rahmen der Ausstellung Installationen, die in den Gewölben der ehemaligen Lindenbrauerei immersive und veränderbare Räume schaffen. Klang wird zum erweiterten Medium und sorgt gemeinsam mit dem Licht dafür, dass der historische Brauereikeller in einer neuen, sinnlichen Dimension erstrahlt. Die Veränderungen führen dazu, dass die Grenzen zwischen dem Physischen und dem Virtuellen neu verhandelt werden. Unsere Wahrnehmung der Realität wird herausgefordert.
Gezeigt wird unter anderem die Installation „Signes“ (Zeichen) des Künstlerteams Playmodes Studio aus Barcelona. Die künstlerische Auseinandersetzung beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen visuellen und akustischen Phänomenen. Die von den Künstlern komponierte elektronische Musik schafft eine Einheit von Bild und Klang. Ein generativer Algorithmus sorgt dafür, dass sich die grafischen, kinetischen und akustischen Elemente nie exakt wiederholen und überrascht durch immer neue visuelle und akustische Form- und Klangerlebnisse. Der Prozess bleibt unvorhersehbar.
Auch die Mitglieder von Tundra (International Multimedia Artist Collective), einer Kollaboration bildender Künstlerinnen und Künstler und Produzentinnen und Produzenten elektronischer Musik, mischen in ihren Werken Licht, Klang und Raum. Sie nutzen Technologie als Mittel, um mit den wandelnden Umgebungen der Installation zu interagieren. Die Installation ROW beispielsweise ist ein Vektor aus Hologramm-Projektoren, der Hintergrundgeräusche in Bilder übersetzt, die sich leicht versetzt wiederholen und so ein visuelles Echo erzeugen.
Der niederländische Künstler Nick Verstand erforscht gemeinsam mit verschiedenen Kreativen die menschliche Wahrnehmung durch audiovisuelle Raumkompositionen. Die daraus resultierenden intuitiven Erfahrungen schaffen eine hypnotische Umgebung für das menschliche Unterbewusstsein. Die Installation Anima zum Beispiel, die von oszillierenden Klängen umspielt wird, scheint im Ausstellungsraum zu schweben. Durch einen verhaltensbasierten Prozess erweckt die Installation den Eindruck einer autonomen sensorischen Entität, die fühlen, handeln oder gar beseelt sein könnte.
Nähere Informationen zur Ausstellung bietet die Website des Zentrums für Internationale Lichtkunst.