SHAPE! Anfassen ausdrücklich erlaubt

Im Duisburger Lehmbruck Museum haben Besucherinnen und Besucher noch bis zum 1. September 2024 die Möglichkeit, sich dem menschlichen Körper und seiner Formenvielfalt auf außergewöhnliche Art und Weise zu nähern. Die interaktive Tastausstellung SHAPE! lädt dazu ein, Skulpturen mit den eigenen Händen, nur getrennt durch dünne Handschuhe, im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen.

Egal ob rund oder eckig, schmal oder kompakt, kurvig, lang oder klein: Der menschliche Körper ist in seiner Formenvielfalt individuell und außergewöhnlich. Auch für Künstlerinnen und Künstler ist er ein wiederkehrendes Thema von großem Interesse und wird ganz unterschiedlich interpretiert und dargestellt. Die interaktive Tastausstellung SHAPE! ermöglicht es den Besucherinnen und Besuchern des Lehmbruck Museums jetzt, sich auf sinnliche Weise verschiedenen Körperdarstellungen in Skulptur und Plastik anzunähern, aber auch, den eigenen Körper und seine Konturen neu zu erleben. Der Tastsinn und die Köperwahrnehmung sind die Schlüssel dazu: Mit den eigenen Händen, nur getrennt durch dünne Handschuhe, können Werke aus der Sammlung im wahrsten Sinne des Wortes begriffen werden. Damit stellt das Haus einmal mehr seine Bereitschaft heraus, neue Wege zu gehen. Zu finden sind blockhafte, tektonische, anthropomorphe, abstrahierte und organische Skulpturen, die im Hinblick auf unterschiedliche Tasterfahrungen und unter Berücksichtigung geeigneter Materialien ausgewählt wurden. In einem vollständig abgedunkelten Raum gilt es, mit geschärftem Fingerspitzengefühl ein geheimnisvolles Kunstwerk gänzlich ohne visuelle Ablenkung zu erkunden. Zudem macht die Ausstellung deutlich, dass es viele Arten von Schönheit gibt und jeder Körper einzigartig ist. Diese Erkenntnis könnte wohl so manchem dabei helfen, ein positives Körperbild zu entwickeln.

Körper fantasievoll modellieren

„SHAPE!“ bedeutet aber nicht allein „Form“ oder „Gestalt“, sondern kann auch als Aufforderung verstanden werden, etwas selbst auszuformen oder zu modellieren. Die konzentrierte Wahrnehmung der verschiedenen Plastiken in der Ausstellung legt nahe, auch den eigenen Körper zu gestalten oder ihn performativ zu nutzen. Mit Hilfe von fluoreszierenden Farben und Kostümen können Besucherinnen und Besucher der Ausstellung sich selbst und ihren Körper fantasievoll modellieren und neu deuten. Unter Einbezug von Methoden aus Tanz und Theater entstehen kleine Choreografien und Performances, die auf einer in die Ausstellung integrierten Schwarzlicht-Bühne ausprobiert werden können.

Auch für Menschen mit Sehbehinderung

Die Ausstellung berücksichtigt zudem die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Seh- oder kognitiven Einschränkungen. Die Werke werden auf niedrigen Sockeln präsentiert, damit Menschen im Rollstuhl und kleinere Besucher ebenfalls die Möglichkeit haben, die ausgestellten Kunstwerke zu ertasten.

Begleitend zur Ausstellung lädt das Lehmbruck Museum zu einer Reihe von Veranstaltungen ein. Aktuelle Informationen werden auf der Website des Lehmbruck Museums veröffentlicht.